Cinestill800t Berlin
Ich habe lange gezögert, diese Fotoserie zu teilen: Einige selbst gescannte Bilder aus dem Jahr 2019 erzählen von meinen nächtlichen Spaziergängen durch Berlin. Mit meiner 35mm-Kamera und immer einer Rolle CineStill 800T im Gepäck wollte ich die nächtliche Stimmung der Stadt einfangen. Zugegeben, die Scans könnten etwas sauberer sein — dafür bitte ich um Nachsicht. Aber genau diese unsauberen Scans geben den Bildern eine unverwechselbare Authentizität. Der CineStill 800T Film hat sich dabei als idealer Begleiter erwiesen, um die Nachtimpressionen einzufangen. In diesem Beitrag nehme ich euch mit auf meine nächtlichen Streifzüge und zeige euch einige meiner Lieblingsaufnahmen.
CineStill 800T: Der perfekte Film für Nachtaufnahmen
Als Liebhaber der analogen Fotografie bin ich stets auf der Suche nach neuen Möglichkeiten, mit den unterschiedlichsten Filmen zu experimentieren. Als ich zum ersten Mal vom CineStill 800T hörte und von seinen beeindruckenden Lowlight-Fähigkeiten erfuhr, war ich fasziniert und wollte ihn unbedingt ausprobieren. Ursprünglich für die Filmindustrie entwickelt, hat dieser Film auch in der Fotowelt an Bedeutung gewonnen. Viele Fotografen schätzen ihn wegen seiner außergewöhnlichen Fähigkeit, auch bei schlechten Lichtverhältnissen brillante Bilder einzufangen.
Berlin bei Nacht zu fotografieren ist für mich jedes Mal ein Abenteuer. Die Stadt zeigt sich dann von einer anderen Seite, als würde sie eine Maske ablegen und ihr wahres Gesicht zeigen. Die beleuchteten Gebäude erzählen Geschichten aus der Vergangenheit, bunte Schilder flackern in den Gassen und das rastlose Nachtleben pulsiert leise im Hintergrund. In den menschenleeren, verlassenen und stillen Straßen wirken die Häuser und Winkel anders. Manche Gebäude scheinen in sanftem Licht zu schlafen, andere scheinen auf ihren baldigen Abriss zu warten, wieder andere lassen stolz ihre erleuchteten Fenster in die Nacht ragen. Wenn man durch die Gassen schlendert, begegnet man hier und da einer Ratte, die kurz über den Asphalt huscht. Diese Momente der Stille haben mich dazu inspiriert, meine Kamera zu zücken und diese nächtliche Stimmung einzufangen.
Bei meinen Fotos habe ich stets versucht, leicht zu überbelichten, um das Licht besser einzufangen und ein optimales Ergebnis zu erzielen.
Tipps zur Verwendung von CineStill 800T
Verwendung bei Kunstlicht bzw. gemischtem Licht: CineStill 800T wurde als Tungsten-Film für Kunstlicht mit einer Farbtemperatur von 3200 Kelvin entwickelt. Bei Anwendung im Tageslicht erzeugt der Film kühle, blaue Töne. Möchte man die kühlen, blauen Töne bei Tageslichtaufnahmen korrigieren, kann ein orangefarbener Schraubfilter hilfreich sein
Experimentieren mit der Belichtung: Dieser Film verträgt eine Überbelichtung (überbelichtungen den Film auf ISO 400 oder 200) gut. In dunkleren Umgebungen kann es hilfreich sein, ein wenig zu überbelichten, um Details hervorzuheben.
Stativ nutzen: Bei geringerem Licht können längere Belichtungszeiten nötig sein. Dann ist es Sinvoll notfalls ein Stativ zur hand zu haben um Bewegungsunschärfe und verhindern.
Einen Probelauf machen: Vor allem bei neuem Umgang mit diesem Film empfiehlt es sich, zuerst einen Testfilm zu schießen. So lässt sich herausfinden, wie sich der Film in verschiedenen Lichtverhältnissen verhält.
Es gibt etwas Besonderes daran, nachts allein durch eine Stadt wie Berlin zu laufen. Die Straßen sind ruhig, die Luft ist klar, und man fühlt sich sowohl frei als auch verbunden mit der Stadt selbst.
Das Fotografieren bei Nacht kann manchmal herausfordernd sein. Aber ich finde es auch aufregend, mich in die dunklen Straßen der Stadt zu begeben und mich von meiner Kamera leiten zu lassen.
Mitte 2019 pausierte ich meine analoge Fotografierleidenschaft vorerst. So sehr ich die Kunst des analogen Fotografierens liebe und schätze, fand ich die Preisentwicklung für Film und Entwicklung im Vergleich zu den Jahren davor unverhältnismäßig. Es geht mir nicht um den Wert an sich, denn die Fotografie und das, was ich damit ausdrücken kann, sind mir sehr wichtig. Aber nachdem ich über Jahrzehnte hinweg an Preise gewöhnt war, fiel es mir schwer, die aktuelle Preisentwicklung anzunehmen, so sehr ich den Film auch liebe.